Architektonische Highlights der Swissmint

Das Gebäude der Swissmint überrascht mit vielen architektonischen Highlights.

Beim Gebäude der Swissmint handelt es sich um einen durch den Berner Architekten Theodor Gohl im Kirchenfeldquartier von 1903 bis 1906 errichteten klassischen Bundesbau im Stil der Neorenaissance. Die Baukörper aus hellrotem Backstein mit Gesimsen und Schmuckelementen aus Naturstein weisen das Gebäude als repräsentativen Industriebau aus. Neben aufwendig gestalteten Pilastern, Säulen, Fenstern und Türen gibt es viele architektonische Highlights.

Haupttreppenhaus
Eine repräsentative, reich geschmückte Treppe windet sich an der halbrunden Rückwand empor. Im Zentrum der Treppe befindet sich eine Laterne, deren Laternenpfahl mit einem gusseisernen Drachen verziert ist.

An der Decke über dem Treppenauge malte der Luzerner Künstler Emil Kniep in Freskotechnik eine Darstellung der Helvetia, die Goldstücke auf eine Familienmutter und einen Bettler ausschüttet. Den Mosaikboden am Fuss der Kellertreppe ziert ein Schweizerkreuz.

Im Eingangsbereich steht ausserdem ein von Anselmo Laurenti (1845 – 1913) geschaffener Brunnen in Nischenform. Der Bogen der halbrunden Rückwand ist als Muschel, der Wasserausguss als groteske Maske ausgebildet. Der Sockel unter dem Wasserbecken hat die Gestalt von drei Delfinen.

1874

Nach der ersten Totalrevision der Bundesverfassung wurde dem Bund zugestanden, sein eigener Bauherr zu sein und seine Bauten selbst zu verwalten.

1886

Schaffung der Direktion der Eidgenössischen Bauten (später Amt für Bundesbauten bzw. Bundesamt für Bauten und Logistik).

1891

Der Kanton Bern trat die ehemalige Berner Münz am Gerberngraben für Fr. 30’000 mit Grund und Boden an den Bund ab.

1893

Die Münzstätte wird auf einer sogenannten «Localitätenliste» als zukünftiges Bauprojekt geführt.

1900

Paul Adrian, Direktor der Münz, und Theodor Gohl, Architekt der Eidgenössischen Bauten, besuchen die Münzprägeanstalten in Brüssel und Paris. Nach Bern zurückgekehrt, zeichnet Gohl die Pläne des zukünftigen Gebäudes.

1901 / 1902

Kauf des Baulandes von der Berne Land Company für 1’179’000 Franken.

1903

Baubeginn.

1906

Eröffnung im Mai.

Am 2. Juli stattete der Bundesrat in corpore der Münzstätte eine Visite ab und übernahm damit das Gebäude offiziell.

1910

Der Bund verkaufte die alte Münz an die Hotel Bellevue AG.

1990-1992

Vollständige Renovation des Gebäudes, bei der das äussere Erscheinungsbild nicht verändert wurde. Das Gebäude wurde jedoch vollständig unterkellert.

2007

Bei Renovationsarbeiten an der Fassade der Swissmint wurden verborgene Friesmalereien entdeckt und erneuert. Diese in Braun- und Ockertönen gehaltenen Malereien zeigen florale Rankenornamente sowie Abbildungen von Münzen.

Architektur Swissmint

Theodor Gohl
1844 – 1910

Theodor Gohl war oberster Architekt in der 1888 gegründeten Direktion der Eidgenössischen Bauten. Er entwarf unter anderem das Gebäude des heutigen Bundesarchivs, die Eidgenössische Landestopografie sowie mehrere Postbauten in der ganzen Schweiz.

Quelle
de.wikipedia.org