Von der Idee bis zur versandfertigen Sondermünze
Die vielen Schritte vom Entwurf einer Sondermünze bis hin zum heiss begehrten Sammelobjekt in polierter Platte oder in Stempelglanz.
Münzdesign
Bevor eine Sondermünze überhaupt geprägt werden kann, muss ihr Design erarbeitet werden. Münzdesignerinnen und Münzdesigner übersetzten den Themenrahmen in eine bildnerische Aussage, die auf kleinstem Raum wirken muss.
1. Entwurf
Am Anfang jeder Münze steht ein Entwurf. Mithilfe von Handskizzen und digitalen Zeichnungen entstehen Modelle aus Plastilin und aus Gips. Ziel und Ergebnis dieser Arbeiten ist ein digitales Modell.


2. Übergrosses Modell aus Kunststoff
Sobald das digitale Modell fertiggestellt ist, wird es etwa siebenmal vergrössert auf ein Kunststoffmodell gefräst. So können alle Details des Designs und die Reliefstrukturen präzise überprüft und bei Bedarf angepasst werden.
Herstellung der Senk- und Prägestempel
Nach der Freigabe des Modells wird das Design in positiver Form auf den Senkstempel gefräst. Mit diesem Senkstempel werden später alle weiteren Stempel zur Herstellung der Münzen produziert.

3. Produktion Senkstempel
Um alle Einzelheiten des Modells in den ungehärteten Stahl zu übertragen, wird das Münzbild auf die Münzgrösse reduziert und in positiver Form in einen ungehärteten Stahlzylinder gefräst, der als Senkstempel bezeichnet wird. Dieser Vorgang dauert zwischen 12 und 18 Stunden.
4. Produktion Prägestempel
Mithilfe des Senkstempels werden schliesslich die eigentlichen Prägestempel im Negativ hergestellt und anschliessend bei rund 800 °C weichgeglüht. Dieser Schritt wird zweimal wiederholt. Nach dem erneuten Umsenken wird die äussere Form des Stempels entsprechend den Anforderungen der Prägemaschinen rundgeschliffen. Zum Schluss erfolgt die Härtung der Stempel bei Temperaturen bis zu 1100 °C. So erhalten die Stempel die nötige Härte, um die Münzen mit höchster Präzision zu prägen. Nach dem Härten wird das Relief mit einem Laser in verschiedenen Graustufen mattiert, wodurch die Münzen mehr Tiefe und Lebendigkeit erhalten. Für einen grösseren ästhetischen Kontrast werden die Flächen neben dem Relief zudem auf
Hochglanz poliert.

5. Vakuumbeschichtung des Prägestempels
Mittels einer PVD(Physical Vapor Deposition)-Anlage werden die Prägestempel mit einer dünnen und harten Chromschicht überzogen. Diese Beschichtung schützt die Oberfläche und verbessert Härte und Verschleissfestigkeit. Mit einem Paar Prägestempel lassen sich nach der Beschichtung bis zu eine Million Umlaufmünzen oder 600 bis 800 Sondermünzen prägen.
Münzprägung
Die eigentliche Prägung der Münzen ist das Kernstück des Herstellungsprozesses. Die notwendigen Zutaten sind: Prägepressen, Prägestempel, Rondellen und viel Know-how.

6. Rondellen-herstellung und Vorbereitung der Rondellen für die Prägung
Die extern beschafften Rondellen werden strengen Qualitätskontrollen unterzogen (Material, Gewicht, Durchmesser, Dicke und Leitfähigkeit). Während die Rondellen für Münzen in Normalprägung und Stempelglanz – wie bei Umlaufmünzen – ohne weitere Vorbereitung verprägt werden, durchlaufen die für die Proof-Prägung vorgesehenen Münzplättchen einen Vorbereitungsprozess. Dieser umfasst das Glühen, Beizen, Polieren, Waschen und fleckenfreie Trocknen. Ziel ist es, eine optimale Oberflächenqualität zu erreichen.
7. Vorbereitungen der Prägepresse und Münzprägung
Die Prägung der Sondermünzen erfolgt entweder im reduzierten Durchlauf für die Münzen in der Stempelglanz-Qualität oder einzeln im Doppelschlag für die Münzen in polierter Platte (auch Proof, PP oder Spiegelglanz genannt).


8. Kontrolle und Verpackung
Nach der Prägung werden alle Münzen streng geprüft. Münzen in der Qualität «polierte Platte» werden in transparente Kapseln gesetzt, die sie vor Umwelteinflüssen schützen und gleichzeitig präsentieren. Stempelglanz-Stücke werden in Blisterkarten eingeschweisst oder zu Sammelsätzen konfektioniert.