Ausserkurssetzung der Einrappenstücke
2026 jährt sich die Ausserkurssetzung der Einrappenstücke zum 20. Mal. Wie kam es zu diesem Entscheid und warum sind die Einräppler 2006 besonders begehrte Sammlerstücke?
Wie kam es zu diesem Entscheid?
Im Oktober 2005 eröffnete das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) die Anhörung zur geplanten Ausserkurssetzung der Ein- und Fünfrappenstücke. Der vorgesehene Verzicht auf die beiden Münzen war eine von rund 150 Massnahmen im Rahmen der Aufgabenverzichtsplanung 2006–2008 der Verwaltung. Der Verzicht auf die beiden wertmässig kleinsten Münzen wurde von der Swissmint vorgeschlagen. Das Einrappenstück war damals schon im täglichen Zahlungsverkehr kaum mehr anzutreffen. Es wurde lediglich noch als Glücksbringer oder zu Werbezwecken verwendet. Seine Produktionskosten lagen jedoch mit 12 Rappen pro Stück deutlich über dem Nennwert und die verwendete Legierung bei Swissmint hätte ohnehin nur bis Mitte
2007 gereicht.
In der Sitzung vom 12. April 2006 entschied dann der Bundesrat, dass die Einrappenstücke ab dem 1. Januar 2007 nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel gelten würden. Der Fünfräppler wurde hingegen trotz der hohen Prägekosten von rund sechs Rappen pro
Stück beibehalten.

Warum sind die Einräppler 2006 besonders begehrte Sammlerstücke?
Zum Zeitpunkt des Bundesratsentscheids verfügte die Nationalbank noch über ausreichende Reserven an Einrappenstücken früherer Jahrgänge. Deshalb wurde auf die Prägung der im Prägeprogramm 2006 vorgesehenen 1,5 Millionen Stück dieser Münzsorte verzichtet. Die Auflage des Einräpplers 2006 entsprach demzufolge der Auflage der Münzsätze 2006 (Stempelglanz, Polierte Platte, Baby- und Jubiläumsmünzsatz) und betrug lediglich 30 000 Exemplare. Daher ist es nicht erstaunlich, dass der Jahrgang 2006 besonders gefragt ist.
Über das Einrappenstück
Das Einrappenstück, auch Einräppler oder Räppler genannt, gehörte bis zum 31. Dezember 2006 zur Schweizer Währung und hatte einen Wert von 0.01 Schweizer Franken. Auf der Rückseite des Einrappenstückes ist ein Schweizerkreuz nebst dem Schriftzug «HELVETIA» und dem Jahr der Prägung zu finden, auf der Vorderseite eine über eine Ähre gelegte Ziffer 1. Dieses Motiv existiert seit 1948, davor waren ein Schweizerwappen mit Freiheitshut sowie ein Lorbeerkranz mit Ziffer 1 abgebildet. Aufgrund der rötlichen Farbe der Münzen (Bronzelegierung) ist der Einräppler gut von den anderen Schweizer Münzen zu unterscheiden.
Seit 1948 wurden über 230 Millionen Einräppler geprägt. Bis auf einige Millionen sind alle zumindest theoretisch im Umlauf. Das Einrappenstück war seit jeher ein Sammlerstück und ist besonders seit der Ausserkurssetzung im Jahr 2007 besonders beliebt. Es wird zu Werbezwecken, als Souvenir oder häufig als Glücksbringer eingesetzt.
Ein Blick auf die Kleingelddiskussion in anderen Ländern:
Die US-amerikanische 1-Cent-Münze soll nach Angaben des US-Finanzministeriums ab 2026 nicht mehr in Umlauf gebracht werden.
Einige Euroländer versuchen bereits, ohne die kleinsten Cent-Münzen auszukommen.
In Finnland werden Barzahlungen beispielsweise per Gesetz auf den nächstgelegenen
Fünf-Cent-Betrag gerundet. Ähnliche Regelungen gibt es in den Niederlanden,
der Slowakei, Irland, Italien, Belgien und Estland (Quelle: tagesschau.de). Auf nationaler
Ebene können die 1-Cent- und 2-Cent-Münzen jedoch nicht komplett abgeschafft werden. Das könnte nur auf europäischer Ebene beschlossen werden.
In Australien wurden die 1-Cent- und 2-Cent-Münzen dagegen schon ab Februar 1992 aus dem Verkehr gezogen. Sie bleiben weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel.
Das britische Finanzministerium stiess vor einigen Jahren eine Diskussion über die Abschaffung der Ein-Penny- und Zwei-Pence-Stücke an, musste angesichts der enormen Aufregung jedoch kurz darauf zurückrudern.