170 Jahre Eidgenössische Münzstätte Bern
Nach der Gründung der modernen Schweiz im Jahr 1848 dauerte es noch einige Jahre, bis die Schweiz über eine eigene Münzstätte verfügte. Dieses Jahr feiert die Eidgenössische Münzstätte ihr 170-jähriges Bestehen.
Die ersten Münzen der Schweizerischen Eidgenossenschaft wurden in Paris und Strassburg geprägt. Da es immer wieder zu Beschädigungen der Münzstempel und zu unregelmässigen oder unschönen Prägungen kam, wurden ab 1848 in der ehemaligen Münzstätte des Standes Bern am Gerberngraben Probeprägungen durchgeführt. Um diese Münzstätte technisch zu verbessern, drängte der Bundesrat auf die Errichtung einer eigenen Münzstätte. Der damalige Kaufpreis von 115’000 Franken erschien kein zu grosses Opfer «gegenüber dem erreichten Zweck der Unabhängigkeit vom Ausland, der Sicherung einer eigenen Aufsicht und Leichtigkeit, für den jeweiligen grösseren oder kleineren Bedarf des Landes zu sorgen.» Am 1. September 1855 wurde die «Alte Berner Münze» als erste eidgenössische Münzstätte eröffnet. Heute befindet sich die Swissmint im Kirchenfeldquartier. Aus der «Alten Berner Münze» entstand später das Hotel Bellevue-Palace. Bis 2019 erinnerte das Restaurant «Zur Münz» an die Münzprägung, die in diesen Räumen stattgefunden hatte.
Schützentaler 1855
Kurz nach der Eröffnung der eidgenössischen Münzprägestätte und anlässlich des Schützenfestes von 1855 in Solothurn wurden 3’000 Schützentaler aus 0,900 Silber mit einem Nennwert von 5 Franken geprägt. Die in den Jahren 1855 bis 1885 geprägten Schützentaler entsprachen in Durchmesser, Legierung und Gewicht den 5-Franken-Stücken. Sie waren Souvenir und Zahlungsmittel zugleich.